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12 | Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Herdgebiet auf. Innerhalb weniger Monate konnten bei­ spielsweise bei dem Bebenschwarm von Mai bis August 2008 über 10.000 Einzelereignisse registriert werden. Vor Strahlung schützen – Strahlung nutzen Strahlung ist ein natürlicher Bestandteil unserer Lebens­ welt. Einen Lebensraum ohne ionisierende Strahlung, die von natürlicher Radioaktivität der Böden und Gesteine sowie dem Kosmos ausgeht, gibt es auf der Erde nicht. Ionisierende Strahlung kann sowohl nützlich als auch schädlich sein. Nicht mehr wegzudenken ist heute ihr Einsatz in der Me­ dizin sowie in Industrie und Forschung. So gehört bei­ spielsweise die Anwendung von ionisierenden Strahlen zu den zentralen Säulen der Krebstherapie. Als obere Strah­ lenschutzbehörde wacht das LfULG darüber, dass die ge­ setzlichen Regelungen eingehalten werden. Bevor eine Anlage in Betrieb geht, muss zum Schutz des Patienten, der Ärzte und Mitarbeiter ein umfangreiches Genehmi­ gungsverfahren bewältigt werden. Das umfasst vor allem den baulichen Strahlenschutz, die Betriebssicherheit und die Ausbildung des Personals. Nach Genehmigung beauf­ sichtigt das LfULG den weiteren Betrieb. Als besondere Form der Strahlentherapie steht seit De­ zember 2014 in Dresden eine von fünf Protonen-Thera­ pieanlagen in Deutschland zur Verfügung. Durch die ört­ lich stark begrenzte Wirkung der hochbeschleunigten Protonen können damit Tumore bestrahlt werden, die bisher nur mit hohem Risiko behandelbar waren. Die Ge­ nehmigung und Beaufsichtigung dieser technisch hoch anspruchsvollen, zukunftsweisenden Anlage erfordert auch innovative Methoden der Kontrolle durch das LfULG. Zwischen 2008 und 2018 traten im Vogtland 4 größere Erdbebenschwärme auf. Das LfULG überwacht rund 700 Anwendungen ionisierender Strahlung in Sachsen.

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