Hauptinhalt

Konsultationspunkt »Landwirtschaftliche Wildhaltung«

Impressionen

Basis ist das Gatter im Lehr- und Versuchsgut Köllitsch. Vom Fachbereich Tierische Erzeugung der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft wurden bereits im Gründungsjahr 1992 Untersuchungen zur landwirtschaftlichen Wildhaltung begonnen.

Das Gatter war eines der größten Gatter, die es schon auf dem Gebiet der ehemaligen DDR gab. 

Tierbestand

Der Bestand wird entwickelt auf 30 adulte weibliche Stücke mit Nachzucht;
das bedeutet eine Struktur von:

  • 30 setzfähigen weiblichen Alt- und Schmaltieren
  • etwa 25 Kälber und
  • genau 2 Hirsche.

Damwildzuchthirsch im Wildgehege des LVG

Flächenausstattung des Gatters

Gesamtfläche des Gatters 6,00 ha, davon

  • Futterfläche und Grünland 4,00 ha
  • Ergänzungsfläche, Schutzfläche und Fläche zum Setzen (Aue) 2,00 ha

Aufteilung der Flächen

Futterfläche/Grünland 4,00 ha,
aufgeteilt in insgesamt 3 Koppeln, davon eine mit 2,00 ha, zwei weiteremit je 1,00 ha
Ergänzungsfläche/Aue 2,00 ha

Bezeichnung und Nutzung der Flächen

  • Koppel 1: 2,00 ha Versuchsfläche / Futterfläche Grünland
  • Koppel 2: 1,00 ha Versuchsfläche Grünland
  • Koppel 3: 1,00 ha Versuchsfläche Grünland
  • Koppel 4: 2,00 ha Ergänzungsfläche/Aue

Damwildkalb sucht Schutz in einem Versteck vor Feinden

Aufgaben des Gatters

  • Nutzung des Gatters für die überbetriebliche Ausbildung der Lehrlinge: Information zur Errichtung von Gattern
  • Beurteilung von Gattern (Grünland, Zäune, Fütterung, Tränke, Fangstand u. a.), Demonstration zur Bewirtschaftung
  • Beurteilung des Wildbestandes, Maßnahmen am Tier, auf der Fläche und an baulichen Anlagen
  • Konsultationsmöglichkeiten für Wildhalter: Information über Bewirtschaftung von Gattern, zu baulichen Anlagen, zur Grünlandbewirtschaftung, Maßnahmen am Tier, Tier- und flächenbezogene Leistungen, Information zu Forschungs- und Demonstrationsversuchsergebnissen
  • Konsultation für Neueinsteiger: Grundlagen zur Gatteranlage, zur Bewirtschaftung, gesetzliche Rahmenbedingungen
  • Nutzung durch den Wildhalterverband des Freistaates Sachsen für Demonstration und Forschungsvorhaben (Bewirtschaftung von Damwildgattern, Einflüsse auf Ertrag, Schlachtkörperwert und Fleischbeschaffenheit, Erprobung von Saatgrasmischungen, verschiedener Zäune, Fangstand)

Gruppe von Damwildtieren auf einer Koppel

Technische Ausstattung des Geheges

  • Zäune: Wildzäune 2,00 m Höhe von der Firma BEKAERT Typ
    »Ursus AS Super« und der Firma MC Arthur Typ
    »Cyclone Knotengeflecht« und Häringe
  • Zaunverbindung: durch Gripple-Verbinder und Hayes-Verbindungshülsen
  • Pfähle: Betonpfähle mit Eisenkern
  • Tore: Metalltore zweiflüglig (6 x 2 m) innen Wellengitter
  • Fangstand: Fanganlage System Tiemerding mit Behandlungsbox
  • Fütterungseinrichtung: 2 transportable Metallheuraufen, 1 Kraftfutterraufe mit Kälberschlupf
  • Tränke: Solartränke mit Tiefbrunnenpumpe
  • Abschusseinrichtung: Hochstand

Tiersteckbrief Damwild

  • Größe: 0,75 bis 1,00 m (je nach Schulterhöhe)
  • Gewicht: 30 bis 100 kg (je nach Standort und Lebensalter)
  • Paarungszeit: Ende Oktober
  • Setzzeit: Juni, meistens 1 Kalb
  • Lebensraum: Parklandschaften.
  • Herkunft und Geschichte: Das Damwild gehört zu den Hirscharten und kam vor der letzten Eiszeit in ganz Europa flächendeckend vor. Dann wurde diese Tierart nach Kleinasien verdrängt- und von dort aus im 19. Jahrhundert wieder nach Mitteleuropa eingebürgert. Zunächst hielt man die in sensiblen Familienverbänden lebenden Tiere in großen Gehegen. Diese Gatter hatten jedoch viele Schlupflöcher – das Damwild konnte sich wieder als wildlebende Tierart ausbreiten. Unterschiede zum Rotwild bestehen nicht nur in der Größe. Schon von weitem kann man Damwild an seinem Geweih erkenne, das nicht durch viele Enden auffällt, sondern durch großflächige Schaufeln. Damwild kann man nicht nur in Gehegen beobachten. In weitläufigen Parklandschaften sind die wildlebenden Vertreter auch am Tage zu sehen.

 

zurück zum Seitenanfang